Forschung

Wir haben das UrwaldProjekt vermessen

Wir haben das UrwaldProjekt vermessen

Mit dem UrwaldProjekt betreiben wir gemeinsam mit tausenden Unterstützerinnen und Unterstützern das führende Waldschutzprojekt in Deutschland. Die Anforderungen an die Wälder für das Projekt sind besonders hoch – deshalb haben wir nun die Möglichkeit, die Entwicklung der ältesten und urwaldnächsten Wälder Deutschlands über die kommenden 50 Jahre zu verfolgen. Zumindest die, die wir bereits im Projekt aufnehmen konnten.

Erstmalige Inventur

Im Frühjahr dieses Jahres haben wir somit erstmalig eine Waldinventur in den Projektflächen in Lohmar durchgeführt. Das heißt, dass wir an verschiedenen Stichprobenpunkten Bäume gezählt, vermessen und bestimmt haben.

Die Auswertungen dieser Aufnahme haben wir nun für euch aufbereitet. Besonders spannend ist für uns nicht nur das hohe Alter der Bäume, sondern auch der hohe Biomassevorrat. Biomasse ist insbesondere in Zeiten des Klimawandels für Wälder besonders wichtig. 

  • Wälder mit viel Biomasse kühlen ihre Umgebung besser
  • Wälder mit viel Biomasse speichern besonders viel CO₂
  • Wälder mit viel Biomasse sind wahrscheinlich resilienter gegenüber Extremwetter





Großer CO₂-Speicher

Die Wälder der Projektfläche in Lohmar speichern rund doppelt so viel CO₂, wie der durchschnittliche Wald in Deutschland. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich jedes Jahr 8 m³ pro Jahr und Hektar hinzu kommen.



Theoretisch große Kompensationsleistung

Nach gängigen Berechnungsmethoden beträgt die Kompensationsleistung rund 85 KG CO₂ pro Quadratmeter Projektfläche. Dabei haben wir bereits einen Puffer von 40 % eingerechnet. Dennoch eignen sich Waldprojekte unserer Ansicht nach nicht für die Kompensation von Emissionen. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Temperaturen mit dem Klimawandel weiter steigen. Das führt zu großen Risiken für Waldprojekte. Wenn Bäume absterben, abbrennen oder langsamer wachsen, als prognostiziert, können wieder große Mengen CO₂ in die Atmosphäre gelangen. Hinzu kommt, dass der Fokus auf CO₂ häufig das Thema Biodiversität sowie weitere Faktoren außer Acht lässt, die schon jetzt von zentraler Bedeutung sind.



Rewilding statt Kompensationen

Auch wenn das UrwaldProjekt große Mengen CO₂ speichert und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leistet, soll es kein Kompensationsprojekt sein. Wir wollen mit eurer Hilfe der Natur etwas zurückgeben, nicht um das Gewissen reinzuwaschen, sondern um eines der faszinierendsten Ökosysteme unseres Planeten zu erhalten.

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